Zellertal

Das i-Tüpfelchen der Deutschen Weinstraße

Das Zellertal ist das nördlichste Kleinod der Pfalz in Sachen Genuss, Kultur und Natur. Hier wird sowohl Pfalzwein als auch Rheinhessenwein angebaut, was das Zellertal zum einzigen Tal Deutschlands macht, das zwei Weinanbaugebiete vereint. Am besten lässt sich die Region per Pedes oder auf dem Rad erkunden.

Ideal für Familien und Freizeitradler ist der Zellertal-Radweg mit einer Länge von etwa 25 Kilometern. Die Tour führt vom Wormser Rheinufer bis zum Donnersbergnach Marnheim im Donnersbergkreis. Quasi ohne Steigungen geht es idyllisch am kleinen Fluss Pfrimm entlang, der die Talsohle durchzieht, vorbei an der weiten Rebenlandschaft. Sportliche Radler können sich entscheiden, ob sie einen Abstecher über die „Bergdörfer“ Mölsheim, Zell und Einselthum einplanen und den zehnprozentigen Anstieg in Angriff nehmen. Die Aussicht belohnt die Mühen auf jeden Fall.

Vorbei kommt man bei der Höhentour beispielsweise am Ehrenmal zwischen Mölsheim und Zell, das auf einer etwa fünf Meter hohen Felsgruppe steht. Das Wahrzeichen des Zellertals zeugt vom Gemeinsinn der sechs Ortschaften Einselthum, Harxheim, Niefernheim, Zell, Mölsheim und Wachenheim. Sie haben das Kriegerdenkmal in den 1920er-Jahren in Erinnerung an die gefallenen Soldaten der Gemeinden während des Ersten Weltkrieges errichtet. Ein Ort also, um innezuhalten und die Raffinessen des imposanten Baus zu bewundern. Die Säulenhalle aus sechs Pfeilern, einer für jede Zellertalgemeinde, ist 15 Meter hoch und hat einen Durchmesser von sechseinhalb Metern. Schon von Ferne ist das Ehrenmal sichtbar.

Durch seine Lage an der Panoramastraße machen am Ehrenmal am Wochenende auch viele Motorradfahrer und Auto-Ausflügler Rast. Ein Genuss fürs Auge ist die Aussicht über das malerische Zellertal und der Weitblick zum Rheingraben, nach Worms zum Odenwald auf der einen und dem Donnersberg auf der anderen Seite. Wer es einplanen kann, sollte hier einmal einen Sonnenuntergang beobachten, um einen phänomenalen Zauber zu erleben.

Vorbei am Ehrenmal und durch die malerischen Dörfer führt auch der Zellertal-Wanderweg. Der große Rundwanderweg, erst 2016 eröffnet, ist etwa 35 Kilometer lang. Er lässt sich in sechs kürzere Rundtouren unterteilen. Ein Highlight ist der Wartturm aus dem 15. Jahrhundert bei Albisheim. Diesen kann man zwar nicht besteigen, der wunderschöne Blick von der vorgelagerten Aussichtplattform lässt aber auch keine Wünsche offen.

Apropos wunschlos glücklich: Genuss für den Gaumen bieten zahlreiche Restaurants und Gasthäuser – an jedem Tag in der Woche. Preisgekrönte Weine lassen sich bei den Winzern der Region verkosten, bei denen eine junge Generation neben familiärer Tradition mehr und mehr auf Innovation setzt. Manch ein Winzer bezeichnet das Zellertal als „Klein-Burgund“ aufgrund sehr ähnlicher Klima- und Bodenbedingungen. Klassische Weinproben, Kellerführungen oder Weinbergsbegehungen machen ihre Arbeit sicht- und schmeckbar. Im Gegenzug für ihr Engagement für dieses schöne Fleckchen Erde wünschen sich die Zellertaler einen achtsamen Umgang mit der Natur, den Weinbergen und Rastplätzen.