Einige Jahrzehnte später als die Kelten haben die Römer ihre Spuren im Donnersberger Land hinterlassen. Das Städtchen Eisenberg etwa geht auf eine frührömische Siedlungserrichtung zurück und in den nordpfälzer Hügeln bei Katzenbach wurde ein stattlicher Villenkomplex erbaut.
Römerpark "Vicus Eisenberg"
Bereits in frührömischer Zeit wurde nördlich und südlich des Eisbaches auf einer Fläche von 4,6 ha. der Vicus Eisenberg errichtet. Die ersten Häuser wurden in Fachwerkbauweise errichtet und wurden im Laufe des 2. Jahrhunderts durch Steinbauten ersetzt. Grund für die Wahl des Standortes waren, neben der logistischen Lage an der Fernstraße Worms-Metz, die Vorkommen von Eisenerzen, Klebsanden und Ton. Seit 1992 führt das Landesamt für Denkmalpflege in Speyer verstärkt Grabungen durch und hat insgesamt 17 Häuser freigelegt und dokumentiert. Neben Wohnhäusern - als Streifenhäuser gebaut - wurden Werkstätten (Grubenhäuser), Ladengeschäfte, ein Marktplatz (Forum), eine Basilika und ein Verwaltungsgebäude mit Polizeistation gefunden.
Die hier ansässigen Handwerker und Geschäftsleute mussten bereits einen gewissen Wohlstand gehabt haben. Die Privathäuser waren unterkellert und mit einer Fußbodenheizung (hypocaustum) ausgestattet. Es wurde farbiger Wandputz gefunden, Fensterglas und edle Bodenplatten aus grünem Porphyr. Außerdem fanden sich eine große Anzahl von Inschriften und Weihesteinen, wie z. B. der Priapus-Altar (Votum solvit), die auf einen Kulturbezirk schließen lassen.
Der Vicus existierte wahrscheinlich bis in die 2. Hälfe des 3. Jahrhunderts zu Zeiten des Kaisers Magnentius (350 n. Chr.). Nach der Zerstörung des Vicus muss ein Wiederaufbau stattgefunden haben, was verschiedene Münzfunde aus dem 4. und 5. Jahrhundert belegen.
Um die Eisenerzvorkommen um Eisenberg zu sichern, wurde in der Spätantike (370 n. Chr.) zu Zeiten des Kaisers Julian ein Burgus als Kleinfestung und Militärstation zur Sicherung der Straßen und der Siedlung errichtet. Er wurde zwischen 430 und 455 aufgegeben.
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Villa Rustica Katzenbach
Südlich des Ortes Katzenbach liegt malerisch auf einer Anhöhe die römische Villa Rustica in der Flur "Am Falkensaß". Mit einer Frontseitenlänge von 65 m und zahlreichen Räumen um einen offenen Innenhof gehört das Hauptgebäude zu dem größten bisher ergrabenen Komplex der Westpfalz. Die Villa war recht luxuriös ausgestattet, mit einem Badetrakt (Schwitzbad mit Fußbodenheizung, Warmwasserbad mit Sitznische, Kaltwasserbad), einer aufwändig gestalteten Brunnenanlage und Nebengebäuden.
Aufgrund der fehlenden Drainage musste nach Abschluss der Grabung in den 1970er Jahren der Keller wieder verfüllt werden, so dass heute die Kellerwände nur noch als knapp über den Boden herausragendes Fundament zu sehen sind.
Zu dem Gutshof gehörte eine aufwändig gestaltete Brunnenanlage. Diese wurde bereits 1910 entdeckt, als man für den nahe gelegenen Ort Katzenbach eine hier vorhandene Quelle neu einfassen wollte. Der Brunnenbau besteht aus einem halbrunden und zwei links und rechts anschließenden Becken. Er besitzt die beachtliche Gesamtlänge von 5 m. Die hintere Beckenwand liegt direkt über dem Relief eines Weingefäßes (Kantharos), das von zwei Delphinen flankiert wird. Der Brunnen wurde aus dem Quellbereich entfernt und steht heute vor dem Nordpfälzischen Heimatmuseum in Rockenhausen.
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