Die Schulmeyers und die Rettung der Rinder
Die Glanrinder, die so gemütlich das Eisbachtal pflegen, hatten ganz schön viel Glück. Denn von der vorwiegend im Glantal und am Donnersberg beheimateten Hausrindrasse gab es in den 1980er-Jahren gerade mal noch 25 Exemplare. Zum Vergleich: Ende der 1950er-Jahre waren es 400.000 Tiere. „Das Glanrind ist eine Dreinutzungsrasse. Es wurde früher als Zugtier, zur Fleisch- und zur Milchproduktion eingesetzt. Mit zunehmender Technisierung der Landwirtschaft wurde es nicht mehr als Zugtier gebraucht, und da seine Milchleistung nicht mit anderen Rassen mithalten konnte, war das Glanrind nicht mehr gefragt“, erklärt Rainer Schulmeyer, der zusammen mit seiner Frau Ingrid viele Jahre für Slow Food aktiv war. Unter anderem setzte sich die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen für die Tiere ein. „Heute gibt es schätzungsweise wieder 2.000 Glanrinder.“
Auch die Schulmeyers tragen zur Rettung der Tiere bei. Ihnen haben wir die Donnersberger Glanrindwochen zu verdanken und dass die Glanrinder in die „Arche des Geschmacks“ aufgenommen wurden. Grundgedanke dieses Projektes der Slow Food Stiftung ist: Retten durch Aufessen. Denn nur wo ein Markt ist, lohnt sich die Zucht. „Die Glanrinder stehen länger auf der Weide. Ihr Fleisch zeichnet sich durch ein intensives Aroma aus, es ist zart und feinfasrig“, sagt Schulmeyer, überlegt einen Moment und fügt hinzu: „Für mich ist das Glanrind das Koberind der Pfalz.“ Um sich selbst ein Urteil zu bilden, sollten Sie sich die Donnersberger Glanrindwochen im nächsten Frühjahr vormerken, dann servieren verschiedene Restaurants Köstlichkeiten rund ums Glanrind.