Zwei Frauen, ganz viel Mut, Gemüsekisten und die Liebe zur Pfalz

Frisch geerntet kommen sie direkt vom Feld am Fuße des Donnersbergs, die Karotten, Tomaten und Auberginen von Carla Jennewein und Anne Faber aus Münchweiler/Alsenz. Als sie ihr eigentlicher Beruf als Biologinnen in der Forschung nicht mehr erfüllte, nahmen sie eine Auszeit und arbeiteten vier Monate lang unbezahlt in landwirtschaftlichen Betrieben. „Wir wollten testen, ob die Landwirtschaft zu uns passt“, sagt Jennewein. Als sie dann noch ein Stück Land von der Familie pachten konnten, waren die Weichen gestellt. 2016 pflanzten sie die ersten Salate, Radieschen und Kohlrabi und gründeten „Fräulein Lenz“. Heute bauen sie 45 Sorten an: Bohnen, Rote Bete, Paprika, alle Kohlsorten, selbst Palmkohl, Physalis und Artischocken gehören zum Sortiment.

Jennewein und ihre Frau arbeiten nach ökologischen Richtlinien und ziehen ihre Pflanzen selbst. „Nur den ersten Satz ganz früh im Jahr kaufen wir zu, so können wir es vermeiden zu heizen“, erklärt Jennewein, die am liebsten pflanzt und erntet. „Wir sind hier nicht unbedingt in einer typischen Gemüsebauregion, aber eine gute Fruchtfolge, Kompost, Gründüngung und viel Handarbeit verbessern die Bodenqualität Jahr für Jahr.“

Von den Feldern geht ein Teil des Gemüses direkt ins angrenzende Hotel-Restaurant Klostermühle. Zu kaufen gibt es alles, was Saison hat, erntefrisch jeden Samstag im eigenen Hofladen und über eine wöchentliche Gemüsekiste. „Anfangs haben wir sechs Kisten ausgeliefert, inzwischen sind es 75 Kisten.“ Ob sie ihre Entscheidung bereut haben? „Nein“, sagt Jennewein, „die Arbeit und die Selbstständigkeit sind manchmal hart, aber wir bekommen jeden Tag etwas zurück.“

Carla Jennewein und Anne Farber von Fräulein Lenz
Carla Jennewein (links) baut zusammen mit Anne Farber unter dem Namen „Fräulein Lenz“ Gemüse an. Der enorme Zuspruch und „dass es hier so superschön ist“ machen die harte Arbeit wett. © Michael Meyer